25. Juni 2025

Starkes Kämpferherz beim Langstreckenklassiker: Jannes Fittje erzielt Platz 13 beim 24h-Rennen Nürburgring – trotz dramatischem Rennverlauf

  • Jannes Fittje absolvierte sein erstes 24h-Rennen auf dem Nürburgring mit Platz 13 im Gesamtklassement.
  • Trotz Radverlust, Zeitverlust in der Nacht und einer Strafe kämpfte sich das Team stark zurück.
  • Am Ende wurde die Leistung mit Platz 6 in der Pro-Am-Klasse und wertvoller Erfahrung belohnt.

Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gilt als eines der härtesten Langstreckenrennen der Welt – und genau das bekam Jannes Fittje bei seiner Premiere in voller Intensität zu spüren. Gemeinsam mit seinen Teamkollegen Jay Mo Härtling, Kenneth Heyer und Chris Brück im Mercedes-AMG GT3 des Teams SR Motorsport by Schnitzelalm kämpfte sich das Quartett nach einem Rennverlauf voller Rückschläge auf Gesamtplatz 13 ins Ziel – und holte sich zudem einen starken 6. Platz in der Pro-Am-Klasse.

„Das war definitiv eines der emotionalsten und forderndsten Rennen, die ich je erlebt habe“, sagt Jannes Fittje im Rückblick. „Aber gerade in solchen Situationen wächst man zusammen – als Fahrer, als Team, als Mensch.“

Bereits im Vorfeld lief nicht alles nach Plan: Ein Verstoß gegen die Code-60-Regelung im freien Training brachte dem Team eine Strafe ein – trotz Qualifikation für das Top-Qualifying musste der Mercedes-AMG GT3 vom letzten Startplatz ins Rennen gehen. Kein optimaler Ausgangspunkt auf der über 25 Kilometer langen Kombination aus Nordschleife und GP-Strecke, doch das Team ließ sich davon nicht entmutigen.

Der Start ins Rennen am Samstagnachmittag verlief vielversprechend. Doch dann der Schock: Nach nur rund einer Stunde Rennzeit verlor das Auto durch einen technischen Defekt das rechte Hinterrad – mitten auf der Strecke. „In dem Moment dachte ich, das Rennen ist für uns gelaufen“, so Fittje. Das Auto musste mühsam zurück in die Box gebracht werden – zwei Runden gingen verloren, die im hochklassigen Feld kaum aufzuholen schienen.

Doch das Schicksal hatte andere Pläne: Ein Stromausfall in Teilen des Nürburgrings führte zu einer Rennunterbrechung. Die rote Flagge brachte für das Team eine kleine Hoffnung zurück – denn bei einem Neustart wird laut Reglement eine Runde zurückgesetzt. So betrug der Rückstand beim Re-Start am späten Abend nur noch eine Runde auf die Führenden.

Auch nach dem Neustart blieb das Rennen anspruchsvoll: Ein Kontakt in der Nacht verursachte eine beschädigte Motorhaube, die sich immer wieder löste. Das Team musste erneut Zeit in der Box verbringen – etwa 3–4 Minuten gingen verloren. Doch dann begann die große Aufholjagd: In mehreren Stints in der Nacht, am frühen Morgen und zum Schluss des Rennens fuhr Jannes Fittje konstante, schnelle Rundenzeiten und arbeitete sich mit dem Team kontinuierlich zurück ins Klassement.

„Ich habe in der Nacht versucht, alles aus dem Auto herauszuholen. Der Grip, die Konzentration, das Vertrauen – alles muss stimmen. Wir wussten, dass jeder Fehler das Aus bedeuten könnte“, schildert Fittje die anspruchsvollen Bedingungen in der Dunkelheit.

Trotz der Rückschläge, der verlorenen Zeit und der hohen Belastung für Mensch und Maschine konnte das Team in den finalen Stunden noch einmal angreifen. Am Ende stand Platz 13 von über 140 gestarteten Fahrzeugen, dazu ein solider 6. Rang in der Pro-Am-Kategorie – ein bemerkenswertes Ergebnis angesichts der Umstände.

„Natürlich hätten wir ohne die Probleme vielleicht sogar um eine Top-10-Platzierung kämpfen können“, resümiert Fittje. „Aber wir haben niemals aufgegeben – das zählt. Und für mich persönlich war es eine unglaubliche Erfahrung, mein erstes 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife zu bestreiten. Diese Strecke verzeiht nichts – aber sie belohnt Herzblut und Hingabe. Ich möchte mich ganz besonders bei unserem Teamchef Thomas Angerer bedanken – ohne ihn wäre diese Chance gar nicht möglich gewesen.“

Mit diesem Auftritt hat Jannes Fittje deutlich gemacht, dass er das Zeug hat, sich im internationalen Langstreckensport zu etablieren. Gemeinsam mit dem hochprofessionellen Team von SR Motorsport by Schnitzelalm ist er auf einem vielversprechenden Weg.